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Forschung und Forschungsschwerpunkte

Historische Forschung schlägt sich in einem breiten Spektrum von Formen der Forschungsorganisation und -umsetzung nieder. Neben der anhaltend wichtigen Einzelforschung spielen kollaborative Arbeitsformen in Netzwerken und Verbundprojekten eine wichtigere Rolle. Die Forschenden des Historischen Instituts sind auf vielfältige Weise in solche Zusammenhänge eingebunden, die von regionalen über nationale zu internationalen Kooperationen reichen.

Ein großer Teil der zahlreichen und vielfältigen Forschungsprojekte kann über die Websites der Professuren des Instituts nachvollzogen werden. Darüber hinaus weist das Historische Institut vier thematische Cluster aus, welche die Forschungen und Interessen der Professuren in profilbildenden Schwerpunkten mit übergreifenden Perspektiven bündeln. Aktuell umfassen diese Schwerpunkte die folgenden Bereiche und Gegenstände:

Mit den Forschungsschwerpunkten wird die strategische Entwicklung der Forschung am Historischen Institut markiert, welche die nachhaltige Entwicklung zentraler Forschungsfelder mit ständiger Innovation verbindet. So bündeln die Forschungsschwerpunkte zwar einen wichtigen Teil, aber bei weitem nicht die gesamte am Historischen Institut geleistete Forschungsarbeit. Die Schwerpunktbildung wird als ein dynamischer Prozess begriffen, die dem für die Geschichtswissenschaft konstitutiven Vorgang der ständigen Erneuerung von Forschungsfeldern und Forschungsperspektiven Rechnung trägt. Die Arbeit in den Forschungsschwerpunkten, aber auch die Einzelforschung am Historischen Institut wird regelmäßig durch einen von der Forschungskommission des Historischen Instituts organisierten Forschungstag diskutiert und unter Heranziehung auswärtiger Historiker*innen bewertet. Auf diese Weise wird die Dynamik der übergreifenden Forschungscluster am Historischen Institut kontinuierlich gesichert und Raum für innovative Forschung geschaffen, die sich als Teil der internationalen scientific community versteht.

Abgesehen von den eigenen Forschungsschwerpunkten ist das Historische Institut vielfach mit den Forschungsschwerpunkten der Fakultät für Geschichtswissenschaften vernetzt, die über diesen Link erreicht werden können.

Forschungsschwerpunkte der Fakultät für Geschichtswissenschaften


Imperien zwischen Europa und Asien

Die Geschichte des Östlichen Europas bildet einen der Schwerpunkte am Historischen Institut und zeichnet sich durch eine außergewöhnliche thematische und räumliche Breite aus. Durch die enge Zusammenarbeit zwischen den Professuren für Osmanische Geschichte, Osteuropäische Geschichte und Deutsche Kultur und Geschichte im östlichen Europa wird ein geographischer Raum in den Blick genommen, der von Nordostasien über den postsowjetischen Raum bis zur Ostsee und dem Mittelmeer reicht. Die enge Zusammenarbeit mit der Martin-Opitz Bibliothek, dem Zentrum für Mittelmeerstudien, dem Centrum für religionswissenschaftliche Studien verleiht diesem Schwerpunkt eine zusätzliche inhaltliche Vielfalt. Durch die Einbindung in das Osteuropa-Kolleg NRW werden Forschung und Lehre auch intensiv außeruniversitären Institutionen verbunden, die berufliche Perspektiven für Studierende eröffnen. In der Forschung widmet sich dieser Schwerpunkt unter dem Titel „Imperien zwischen Europa und Asien“ der Geschichte großer Reiche wie dem Osmanischen Reich, dem Russischen Reich, Polen-Litauen und der Habsburgermonarchie, die den Raum nachhaltig prägten und heute wieder verstärkt im Mittelpunkt politischer und gesellschaftlicher Debatten stehen. Gleichzeitig werden auch postimperiale Strukturen und die Entwicklung der Staaten untersucht, die auf den Territorien dieser ehemaligen Großreiche entstanden sind. Die Professur für Geschichte des Osmanischen Reiches und Mittelmeerstudien legt ihren Schwerpunkt in der Geschichte der Levante, Kleinasiens und des Balkans und fokussiert vor allem die osmanische Geschichte in der Frühen Neuzeit. Die Ostmitteleuropäische Geschichte von Ungarn, über Polen bis zum Baltikum wird über die Professur für Deutsche Kultur und Geschichte im östlichen Europa vertreten. Hierbei wird ein besonderer Schwerpunkt auf die verschiedenen nationalen Gruppen gelegt, da die Professur zugleich mit der Martin-Opitz-Bibliothek verbunden ist. Die Professur für Osteuropäische Geschichte zeichnet sich durch ein besonderes Profil aus, da sie neben der Geschichte des Russischen Reiches und der Sowjetunion auch die Geschichte dieser Staaten in Asien in den Blick nimmt. Alle drei Professuren sind Teil des Osteuropa-Kollegs NRW und betreuen Studierende im Masterstudienschwerpunkt Osteuropastudien mit Praxisbezug.