Custodian of the Historical Institute
Dr. Katrin Bourrée | Academic Career and Research | Publications | Teaching
in Summer Semester 2025
(Titles und texts in German only)
Die spätmittelalterliche Stadt stellt sich dem heutigen Betrachter in Form eines teilweise noch erhaltenen Ensembles von turmbesetzten Mauern dar, die ein Gewirr dicht bebauter Gassen umrahmt - ein Ensemble von Kirch-, Tor- und Mauertürmen, das die Wehrhaftigkeit der Stadtgemeinde gegenüber dem sie umgebenden Land eindrucksvoll vor Augen führt. Sie ist ein Ort stadtbürgerlicher Freiheiten und Gleichheit in einer auf Ungleichheit ausgerichteten agrarisch-feudalen Umwelt (Isenmann). Nicht zuletzt aus diesem Grund ist ihre komplexe Gesellschaft für die historische Forschung seit langer Zeit von großem Interesse. Die starken Züge von ‚Modernität‘, die die spätmittelalterliche Stadt nicht zuletzt im Bereich des Rechts und des Gerichtswesens aufweist (Arlinghaus), machen sie zu einem attraktiven Forschungsgegenstand, um die Gesellschaft des Mittelalters besser zu verstehen. Im Rahmen dieser Übung werden wir den verschiedenen Facetten des spätmittelalterlichen Stadtlebens nachgehen: Den rechtlichen Voraussetzungen des Gemeinwesens ‚Stadt‘ und des Zusammenlebens der unterschiedlichen Stadtbewohner, den städtischen Wirtschaftsformen und Bedingungen des Wirtschaftslebens, aber auch den verschiedenen städtischen Erinnerungskulturen und Formen der Selbstvergewisserung. Insbesondere die deutschen Städte des Spätmittelalters stehen im Fokus der Betrachtung, europäische Vergleichsbeispiele schärfen den Blick für Besonderheiten.
In dieser Übung übernehmen die Studierenden eine Quellenmoderation und reichen ein Handout bzw. Thesenpapier ein.
Literatur (Auswahl):
In der öffentlichen Wahrnehmung ist die Dynastie der Hohenzollern fest verbunden mit der jüngeren preußischen bzw. deutschen Geschichte, stellte sie doch seit 1701 alle preußischen Könige und ab 1871 drei deutschen Kaiser. Der erstaunliche Aufstieg der Familie begann jedoch bereits im Mittelalter, als das ursprünglich kleine Adelsgeschlecht vom Zollernberg bei Hechingen spätestens durch die Übertragung der Mark Brandenburg 1415 auf dem Konstanzer Konzil zur politischen und sozialen Elite des Reiches aufgestiegen waren. Als Kurfürsten des Reiches, aber auch aufgrund verschiedener anderer bedeutender Ämter und einer zeitweilig engen Beziehung einiger Mitglieder des Geschlechts zum jeweiligen Reichsoberhaupt nahmen sie entscheidenden Einfluss auf die Reichspolitik des 14. und 15. Jahrhunderts. Im Mittelpunkt der Übung steht die Frage, welchen Anteil insbesondere Formen symbolischer Kommunikation an dem Aufstieg und der Etablierung dieser Dynastie in ihren Territorien in Franken und der Mark Brandenburg sowie für ihren großen Einfluss als reichspolitische Akteure gespielt hat. Politische und gesellschaftliche Macht wird auch in unserer Gegenwartsgesellschaft durch symbolische Kommunikation gestützt oder maßgeblich produziert. Ihre Bedeutung für die Gesellschaften der Vormoderne ist jedoch insofern noch zentraler als in diesen Gesellschaften die Integration in das Gemeinwesen in hohem Maße durch Interaktion, durch Kommunikation unter Anwesenden erfolgte, denn es gab wenig schriftliche Positivierung der Normen und einen nur geringen formalen Organisationsgrad. (Stollberg-Rilinger) Aus diesem Grund benötigte man stets eine demonstrative Aktualisierung der Ordnung und Werte einer Gesellschaft und insbesondere auch ihrer Rangordnung. Durch die Intensive Analyse der verschiedenen Formen der symbolischen Kommunikation dieser Dynastie mit ihren Zeitgenossen sollen Erkenntnisse über die Funktionen und Wirkweisen spätmittelalterlichen Gesellschaften im Allgemeinen gewonnen werden.
In dieser Übung übernehmen die Studierenden eine Quellenmoderation und reichen ein Handout bzw. Thesenpapier ein.
Literatur (Auswahl):
WiSe 2024/25
SoSe 2024
WiSe 2023/24:
SoSe 2023:
WiSe 2022/23:
SoSe 2022:
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WiSe = Winter Semester